Seltenheiten (AKBW)

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Sumpfohreule © Jochen Dehner

„Seltenheitenkommissionen“ sind inzwischen in sehr vielen Ländern aktiv. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, bei Beobachtungen seltener Arten und phänologisch außergewöhnlichen Meldungen deren Bestimmung mit einheitlichen Mindestanforderungen und dem aktuellen Stand der Bestimmungstechnik entsprechend zu überprüfen. Ziel ist es, der Avifaunistik solide und nachvollziehbare Daten zum Auftreten seltener Vogelarten zur Verfügung zu stellen, die zudem ggf. für zukünftige Überpfrüfungen basierend auf neuen Bestimmungstechniken verfügbar sind.

Die Avifaunistische Kommission Baden-Württemberg (AKBW) sammelt, archiviert, prüft und publiziert dokumentierte Beobachtungen seltener Vogelarten, die in Baden-Württemberg beobachtet wurden. Sie gründete sich 1999 in Absprache mit der Deutschen Seltenheitenkommission und arbeit in Kooperation mit der OGBW.

Bitte melden Sie Ihre Beobachtungen seltener Arten direkt an die AKBW, nationale Seltenheiten werden dann mit einer Empfehlung an die Deutsche Avifaunistische Kommission (DAK) weitergeleitet.

 

Auf der Website der AKBW finden Sie alle aktuellen Informationen zur personellen Zusammensetzung, meldepflichtigen Vogelarten, den jährlichen Berichten, sowie zum aktuellen Bearbeitungsstand der gemeldeten Beobachtungen.

 

Kontakt

Dokumentationen senden Sie bitten an den Sprecher der AKBW:

Dr. Jan Daniels-Trautner, Hexentalstr. 7, 79249 Merzhausen, E-Mail

Allgemeine Anfragen senden Sie bitte an den Koordinator der AKBW:

Andreas Hachenberg, Sägemühlenstr. 10, 72072 Tübingen, E-Mail

 

 

Die OGBW-Datenzentrale in Radolfzell ist seit Beginn der digitalen Datensammlung der OGBW Kern der Erfassung von Beobachtungen, die außerhalb der systematischen Monitoringprogramme erhoben werden. Insbesondere seit der Etablierung von Ornitho.de nimmt die Anzahl der dort archivierten Daten rapide zu. Gleichzeitig wird auch sukzessive der auf Meldekärtchen vorliegende Datenbestand der Dokumentationsstelle für die Avifauna Baden-Württemberg digitalisiert und in die Datenbank integriert. Inzwischen liegen nahezu 3 Mio. Datensätze vor.

Die Sammlung dieser Daten soll natürlich kein Selbstzweck sein – seinen Wert entfaltet dieser Datenschatz erst, wenn er systematisch aufbereitet und für regionale oder landesweite wissenschaftliche Auswertungen genutzt wird. Doch wie erhalten interessierte Avifaunisten Zugang zu den archivierten Daten?

 

Richtlinien zur Datennutzung

Die grundsätzlichen Regeln zur Nutzung der von der OGBW treuhänderisch verwalteten Daten sind in unseren Datenrichtlinien detailliert dargestellt.

 

Wissenschaftliche, nicht-kommerzielle Nutzung

Für die nicht-kommerzielle Nutzung im Rahmen der satzungsgemäßen Ziele der OGBW – z.B. für regionale Auswertungen des Auftretens bestimmter Vogelarten – ist der Zugang denkbar einfach: Über ein einfach gehaltenes Antragsformular setzen Sie die OGBW über Ihr Vorhaben in Kenntnis und begründen, welche Originaldaten dafür erforderlich sind. Innerhalb von i.d.R. 2 Wochen entscheidet die für derartige Anfragen zuständige Steuerungsgruppe über Ihren Antrag. Sobald die Zusage erteilt ist, können Sie die Daten direkt von der Datenzentrale abfragen.

 

Kommerzielle Nutzung

Deutlich strengere Regeln greifen dagegen, wenn Daten einer kommerziellen Nutzung zugeführt werden sollen, etwa für gutachterliche bzw. planerische Tätigkeiten. In solchen Fällen werden dann bspw. in der Regel keine Originaldaten (sondern lediglich zusammenfassende Übersichten) zur Verfügung gestellt, die Bereitstellung ist kostenpflichtig, und sie erfolgt ausschließlich nach individuellem Einverständnis der einzelnen Beobachter. Bitte wenden Sie sich bei entsprechenden Anfragen an den Koordinator der Steuerungsgruppe (s. unten).

 

Die Steuerungsgruppen und ihre Mitglieder

Der Zugriff auf die OGBW-Daten wird von zwei Steuerungsgruppen geregelt.

Für die über Ornitho.de gemeldeten Daten ist die Ornitho-Steuerungsgruppe zuständig. Gemäß den Richtlininen des DDA sind hier die ornithologischen Fachverbände, die Naturschutzverbände sowie die Naturschutzbehörden des Landes repräsentiert. Derzeitige Mitglieder sind Hans-Günther Bauer (OGBW), Martin Boschert (OGBW und DDA), Wolfgang Dornberger (OAG Main-Tauber), Jost Einstein (Vorsitz; OGBW), Andreas Hachenberg (AKBW), Harald Jacoby (OAB), Daniel Kratzer (FOSOR), Helmut Opitz (FOSOR), Jörg Rathgeber (LUBW) und Daniel Schmidt (Koordinator MhB).

Über die sonstigen an die OGBW gemeldeten Datensätze befindet eine interne OGBW-Steuerungsgruppe. Ihr gehören derzeit folgende Personen an: Martin Boschert, Jost Einstein (Vorsitz), Daniel Kratzer, Nils Anthes, Oliver Harms, Georg Heine, Mathias Kramer, Michael Wink und Friederike Woog.

In aller Regel werden Anfragen von beiden Gremien gemeinsam behandelt. 2013 wurden acht Anträge auf Datenüberlassung für wissenschaftliche Zwecke gestellt und sieben davon genehmigt.

 

Kontakt

Wir freuen uns über Aktive, die zur Auswertung unseres Datenschatzes beitragen möchten!

Jost Einstein, Vorsitzender der OGBW, Karlstr. 3, 88422 Bad Buchau, E-Mail

 

Erfassung von Einzelbeobachtungen

Beobachtungsdaten die nicht unmittelbar aus systematischen Erfassungen oder Monitoringprogrammen stammen, also keiner fest standardisierten Erfassungsmethodik folgen, werden oft als "Zufallsbeobachtungen" bezeichnet. Über viele Jahre hinweg gesammelt und zentral archiviert entfalten jedoch gerade solche Daten in der Gesamtschau einen unschätzbaren Wert, sei es zur Einschätzung der Verbreitung von Vogelpopulationen, zur Zugphänologie, zu den Auswirkungen von Landnutzungsänderungen und Klimawandel, oder sogar zur Abschätzung von Populationsgrößen. Entsprechend stellt die Sammlung und Auswertung solcher Einzelbeobachtungen einen wesentlichen Bestandteil faunistischer Fachgesellschaften wie der OGBW dar.

In der OGBW laufen solche Daten aus verschiedenen Quellen zusammen: handschriftliche Notizen, über die Software MiniAvi verwaltete private Datensammlungen und als inzwischen wichtigster Datenquelle Beobachtungsdaten, die über das Online-Portal ornitho.de des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten e.V. (DDA) eingegeben wurden. Als Landesverband arbeitet die OGBW eng dem DDA zusammen. Ergänzt werden die Datenbestände um Beobachtungsdaten vom Bodensee, die über das schweizerische Online-Portal ornitho.ch gesammelt werden.

Sollten Sie Ihre eigenen Beobachtungen mit dem Programm MiniAvi, das von Georg Heine programmiert wurde, verwalten, so leiten Sie In MiniAvi gesammelte Beobachtungsdaten bitte als MiniAvi-asc-Datei direkt an unseren Datenbank-Administrator db | at | ogbw . de weiter. Die Benennung des Datenfile sollte folgender Konvention folgen: NAMEBEOBACHTER_ANFANGSMONAT_JAHR_ENDMONAT_JAHR. Sie können das Programm MiniAvi in der jeweils neuesten Fassung unter www.miniavi.de herunterladen. Dort finden Sie auch Anleitungen zur Installation und Bedienung des Programms.

 

Datenmanagement

Zur Verwaltung und Auswertung der großen Datenmengen betreibt die Ornithologische Gesellschaft Baden-Württemberg in Kooperation mit der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. die Datenbank avi-db.org. Aus dem Datenbestand lassen sich Beobachtungsdaten nach ausgewählten Kriterien selektieren und als csv-Dateien exportieren. Die csv-Dateien können dann in beliebige Auswertungsprogramme (GIS, MiniAvi, Libre Office Calc, Excel …) importiert und mit diesen weiter bearbeitet werden.

 

Datenauswertung

Zentrales Instrument für die Auswertung vogelkundlicher Daten in Baden-Württemberg ist die von Georg Heine programmierte Software MiniAvi. Zudem besteht eine Schnittstelle zwischen mit MiniAvi digitalisierten Beobachtungsdaten und der zentralen OGBW-Datenbank, die an das Format des Ornitho-Systems angelehnt ist.

MiniAvi bietet zahlreiche Möglichkeiten, vogelkundliche Daten in Verbreitungskarten oder als Phänologie-Diagramme darzustellen. Zudem gibt es diverse Werkzeuge für gebietsbezogene Analysen. Digitale Hintergrundkarten können eingebunden und innerhalb von MiniAvi georefereziert werden.

Für MiniAvi steht ein umfassendes Nutzerhandbuch zur Verfügung. Bei weitergehenden Fragen wenden Sie sich bitte direkt an den Entwickler, Herrn Georg Heine.

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